Weinbau Madonnenberg Schriesheim e. V.
Weinbau Madonnenberg Schriesheim e. V.

Paten "am Werk"

 

Als erstes Teilprojekt brachte - in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen - der damalige Bürgermeister Peter Riehl den Historischen Weinbau auf den Weg. Bereits Ende März 1989 war das Gelände gesäubert und gerodet, die Terrassen hergerichtet und die Zufahrtswege in Ordnung gebracht, auch die Madonnen-Figur zur Sanierung abtransportiert.


Bei der Auswahl der zu pflanzenden Rebsorte entschieden sich die Verantwortlichen für den Riesling. Zum einen, weil er an dieser Stelle die ursprüngliche Sorte, zum anderen, weil er ausgesprochen pflegeleicht war. Doch woher sollten die 1.200 neuen Riesling-Stöcke kommen? Riehl wandte sich zunächst an den Badischen Weinbauverband, der eine solche Spende jedoch mit der Begründung ablehnte, daraus könne ein Präzedenzfall werden. Von ihrem Gründungsmitglied darauf angesprochen, erklärte sich jedoch die Winzergenossenschaft Schriesheim zu einer Spende bereit.


Bis Mitte April waren die meisten der 1.200 vorgesehenen Reben gesetzt. Für den 21. April 1989 war die öffentliche Pflanzung der letzten zwölf Reben durch eine entsprechende Anzahl von prominenten Paten festgesetzt.

 

Doch im Vorfeld dieser Feier kam es zu einem kontroversen Briefwechsel sowie öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen Bürgermeister Riehl und dem BUND, der für die Pflege des "Naturschutz-Teils" des Projektes Partner der Stadt sein sollte. Der BUND beklagte, dass die Stadt "zu rabiat vorgegangen" sei. Die Kontroverse prägte auch die Rundfunk-Livesendung, die der SWR Kurpfalzradio am Vortag der geplanten Rebpflanzung ausstrahlte. Der Großteil der Sendung war vom Streit zwischen Peter Riehl und dem Vertreter des BUND, Dr. Christoph Naumann, geprägt, obgleich Riehl erneut versprach, dem BUND jegliche Freiheit zu lassen, die 1,5 Hektar Naturschutzfläche zu bearbeiten. In der Öffentlichkeit jedoch herrschte wenig Verständnis für diesen Konflikt: "Wer sich von der gestrigen Sendung Informationen über die künftige Bewirtschaftung des Madonnenbergs erhofft hatte, erlebte eine Enttäuschung", kommentierte der "Mannheimer Morgen".


Unter diesen medialen Vorzeichen erfolgte wie geplant am Freitag, dem 21. April 1989, das symbolische Setzen der ersten Reben. Im "Mannheimer Morgen" berichtete Redakteur Dr. Klaus Backes: "Einen solchen Besucheransturm wie am gestrigen Tag hat der Madonnenberg wohl noch nie erlebt." Rund 50 Männer und Frauen marschierten den steilen Feldweg hinauf. Die Offiziellen hatten sich in historische Kostümierung geworfen, wobei die Kenner großzügig über manches Stil-Mix hinwegsahen. In einem Rüschenhemd aus Großvaters Zeiten, einem mittelalterlichen Umhängemantel und einem Barett mit Stoff-Feder fuhr Bürgermeister Peter Riehl in einer von WG-Geschäftsführer Peter Grüber gesteuerten Kutsche vom Neuen Rathaus die Feldwege zum Madonnenberg empor. Weinkönigin Claudia und Prinzessin Heike hatten ihre Pömps gegen Gummistiefel eingetauscht, wollte doch ein un angenehmer Bindfaden-Regen des ganzen Tag nicht aufhören.


Ungeachtet dessen mussten die prominenten Gründungspaten unter Anleitung von Feldhüter Werner Schmitt in der feuchten Erde die ersten Weinstöcke pflanzen. Unter den Paten waren Repräsentanten der Handwerkskammer Mannheim und des Arbeitsamtes, der Liegenschaftsverwaltung des Landes, des Landratsamtes und der Schriesheimer Stadtverwaltung, des Mannheimer Landesmuseums für Technik und Arbeit, der Raiffeisen-Bank Schriesheim und der Bezirkssparkasse Weinheim. Was das eigentliche Ziel dieser Aktion war, zeigten Riehls darauffolgende Worte: "Meine Herren, freuen Sie sich nicht zu früh, denn Sie werden noch tief in die Tasche greifen müssen."

Anschrift

Weinbau Madonnenberg Schriesheim e. V.
c/o Rathaus

Friedrichstr. 28 - 30
69198 Schriesheim

Telefon: +49 6203 602101

E-Mail: madonnenberg@web.de

 

 

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