Weinbau Madonnenberg Schriesheim e. V.
Weinbau Madonnenberg Schriesheim e. V.

Der Weinbau des Madonnenberg-Vereins

 

Die Wiedernutzung des Madonnenbergs als Weinberg setzte umfassende bauliche Maßnahmen voraus. Die 40 Ar der "alten" Weinberge mussten zunächst völlig neu modelliert werden. „Fein-Terrassierung“ hieß das. Die Rebstöcke wurden nicht angebunden, wie es ansonsten heutzutage der Fall ist. Alles war Handarbeit – von der Pflege bis zur Lese.

 

Gemäß Pachtvertrag wurde zunächst auf den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden verzichtet. Statt zu spritzen, wurde mit der Spitzhacke gearbeitet. Doch im Laufe der Zeit wurde offenbar, dass in diesem schwer zugänglichen Gelände und angesichts der ehrenamtlichen Beteiligung weniger Winzer die Auflagen einfach nicht mehr zu erfüllen waren. Im Jahr 2001 gestattete das Regierungspräsidium erstmals, auch chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung zu verwenden.

 

Die das Jahr über zu erledigenden Arbeiten im Weingut übernahmen zu Beginn des Projektes 1989 unter Leitung des städtischen Feldhüters Werner Schmitt mehrere Arbeitslose im Zuge von Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen (ABM). Mit Wirkung vom 31. Dezember 1993 lief dieses Programm jedoch aus und wurde nicht mehr verlängert. Daraufhin bildete sich eine Gruppe von Senior-Winzern, die die Arbeit übernahmen.

 

An der Spitze dieser Gruppe standen so erfahrene Winzer wie Heinrich Krämer und ab 1998 Heinrich Rufer, der langjährige Geschäftsführer der Winzergenossenschaft. Rufer scharte um sich ein nicht minder erfahrenes und engagiertes Team, bestehend aus Peter Hölzel, Heinz, Ludwig und Else Mildenberger sowie Werner Neureither. Der Tod Heinrich Rufers am 8. Januar 2008 riss auch in diesem Bereich eine schmerzliche und nur schwer zu schließende Lücke.

 

In dem Maße, wie die Seniorwinzer älter wurden, musste die harte körperliche Arbeit immer stärker auf andere Schultern verteilt werden. In Werner Volk, dem Besitzer des gleichnamigen Obsthofes in Hirschberg, fand der Verein einen kompetenten und interessierten Partner. Seine sechs polnischen Erntehelfer erwiesen sich auch hier oben als ebenso fleißige wie kundige Arbeitskräfte.

 

Auch die erste Weinlese im Jahre 1990 nahmen noch städtische Mitarbeiter und Teilnehmer des ABM-Projektes vor. Ab der zweiten Ernte 1991 waren es bereits die Mitglieder selbst, Paten genannt. Auch hochgestellte Persönlichkeiten schlüpften fortan in Gummistiefel, schnallten sich einen Zuber um und machten sich mit der Reb-Schere an die Arbeit. Erstmals 1993 und seither immer wieder war zum Beispiel Landrat a. D. Jürgen Schütz mit dabei. Im Anschluss an die Lese fand auch hier die in Weinbergen traditionelle Herbstvesper statt.

 

Erträge und Qualität der Ernten waren über die Jahre höchst unterschiedlich. Der erste Jahrgang 1990 umfasste ganze 120 Flaschen, 1993 immerhin 1200 und 1994 sogar 1500. Oder in Kilogramm ausgedrückt: 1992 waren es 777, 1993 rund 1.200 Kilogramm Trauben. Im Jubiläumsjahr 2009 wurden es stattliche 2.600 Kilogramm.


Der Madonnenberg-Wein & Sekt

 

Unterschiedlich war auch die Qualität: 1993 lag sie bei über 90 Grad Öchsle und sicherte den Ausbau in Spätlese-Qualität. Auf Grund des schlechten Wetters im Jahre 1995 hatte dieser Jahrgang dann lediglich 78 Grad Öchsle. Im Jubiläumsjahr 2009 wurden es wieder 85 Grad Öchsle.

 

Ausgebaut wurde der erste Jahrgang noch im Keller des Winzers Hans Ringelspacher. Angesichts der geringen Mengen war dies noch ohne Probleme möglich und auch angemessen. Als mit der zweiten Ernte die Mengen bereits größer waren, wurden die Trauben im Kelterhaus der Winzergenossenschaft abgeliefert und wie alle Weine der WG im Badischen Winzerkeller in Breisach ausgebaut, allerdings als separate Gebinde.

 

Die Abfüllung erfolgt in hochwertigen 0,75-Liter-Flaschen mit kunstvoll gestalteten Etiketten, so dass die Verarbeitungskosten pro Flasche bei vier bis fünf Euro liegen. Der Madonnenberg-Wein kam daher nicht in den allgemeinen Haushalt, sondern wurde alleine unter den Mitgliedern, den so genannten Paten, vertrieben. Da sich unter diesen Mitgliedern auch Repräsentanten von Behörden und Körperschaften befinden, wird der Wein von diesen, zum Beispiel dem Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises, zu Repräsentations-Zwecken und bei herausragenden Veranstaltungen ausgeschenkt. Auf deren Wunsch hin wurden auch einige Jahrgänge ganz versektet.

 

Da dieser Vertriebsweg im Laufe der Zeit jedoch an Bedeutung verlieren wird, denkt der Verein seit seinem Jubiläumsjahr 2009 erstmals ernsthaft daran, einen Teil des Jahrgangs regelmäßig in den allgemeinen Verkauf zu geben.

Anschrift

Weinbau Madonnenberg Schriesheim e. V.
c/o Rathaus

Friedrichstr. 28 - 30
69198 Schriesheim

Telefon: +49 6203 602101

E-Mail: madonnenberg@web.de

 

 

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